Brit-Pop, der rockt – das ist die Zauberformel, mit der Atomic in die Gehörgänge der Zuhörer:innen dringen und sich dort hartnäckig einnisten. „Back In The Race“ lautet, programmatisch, der erste Titel auf ihrem Comeback-Album „If This Wall Could Sing“, das Anfang März 2024 erschienen ist. Atomic sind eine feste Größe der deutschen Indie-Rock-Szene. Sie touren eifrig, geben bis zu 40 Konzerte im Jahr, auch als Support von Paul Weller & Gem Archer (Oasis), den Babyshambles, Kula Shaker, Madsen, Thees Uhlmann, Sportfreunde Stiller und den Charlatans.

Nach einer 13-jährigen Pause sind die Zwillingsbrüder Rainer und Thomas Marschel aus der Oberpfalz nun zurück. Und mit ihnen ihre Musik aus Indie-Rock und Brit-Pop, zwischen Beatles, Sex Pistols und Oasis. Könnten Mauern singen, sie würden überall verkünden: Atomic sind wieder da – und es ist, als seien sie nie weg gewesen.

Text: Christoph Haas

 

Boppin’B sind schlicht und ergreifend der Inbegriff der Hard-Working-Band. Nach 38 bewegten Jahren und über 6000 gespielten Konzerten, nach Chartplatzierungen, großen und kleinen Fernsehshows, nach Tourneen in ganz Europa auf den größten (und nicht selten auch auf den kleinsten) Bühnen, versprüht diese Bande von Rock’n’Roll-Enthusiasten immer noch eine unglaubliche Energie, sobald sie die Bühne entert.

1985 als Rockabilly-Band in Aschaffenburg gegründet, hat die Band schon bald angefangen, sich nicht auf das reine Covern alter Songs aus den 50er Jahren zu beschränken, und schon auf dem ersten Album („Bee-Bop“, 1989) finden sich so jede Menge Eigenkompositionen. Früh begannen sie auch das manchmal etwas starre Konzept des Rockabilly um andere Stilistiken zu erweitern.

Seit 2018 spielt Boppin’B mit Michi Bock als idealbesetztem Sänger und seit der Pandemie mit wechselnden Saxophonisten.
Das neuste Album „Saxbomb“ von 2022 vereinte alle Live-Musiker. Die Reise der Rock’n’Roll-Bande Boppin’B geht also mit unverminderter Energie weiter und bestätigen einmal mehr den unverwüstlichen Barden Neil Young Recht, wenn er singt: „Rock’n’Roll can never die”.

Michi Bock – Gesang
Golo Sturm – Gitarre
Didi Beck – Kontrabass
Thomas Weiser – Trommel
Frank Seefeldt / Gregor Obermeier / Sebastian Tausch / Sven Garrecht – Saxophon

Foto: Dirk Behlau

Mit besonderer Unterstützung der Stadt Freising

Bananz – das sind niederbayrische Ureinwohner-Beats mit aus der Hüfte geschossener Lyrik:
Verklärtes trifft auf die banale Grobschlächtigkeit eines singenden Arbeiters. Er singt eindringlich, die Stimme vergisst man nicht. Übers Verändern, sich selber Fremdsein, über Leidiges und Schönes, auch dort, wo’s dunkel ist.  Er heisst einen willkommen. Wertet nicht, erkennt so viel, es wird sich nichts ändern, muss es auch nicht. Lieder, wie ihm die Gosch’n gewachsen ist und obendrein die schönsten Melodien.

Auf der Bühne singt er und begleitet sich selbst auf der Gitarre.  Außerdem im Gepäck: die Philosophencombo – 3 Bläser und ein Trommler.
So entsteht eine Mischung aus New Orleans Jazz und Balkan Style, aus Tom Waits und Element of Crime. Es unterstreicht den subtilen Witz von Bananz: Trashig krachend und feinfühlig
umarmend. Manchmal einfach wild und falsch.

Bananz ist zwingend – Bananz ist gut!

Sein neues Album und die gleichnamige Single „Philosophen im Saustall“ erschienen 2022 bei Rossori Music.

Bananz – Gesang Gitarre
HG Gutternigg – Tuba, Saxophon
Martin Schiske – Posaune
Manfred Franzmeier – Saxophon
Titus Vadon – Schlagzeug

 

Jodeln ist Energie und pure Lebensfreude, ein besonderes Erlebnis für Jung bis Alt und regional wie international beliebt. Schon nach wenigen Versuchen entsteht in der Mehrstimmigkeit ein besonderes Klangerlebnis.

Musik- und Tanzpädagogin Vroni Schweikl vermittelt am liebsten getragene Jodler aus Österreich und Ari‘n aus dem Bayerischen Wald.

Vorkenntnisse sind nicht erforderlich – eingeladen sind alle, die gerne singen!

Die Pawnshop Bluesband – das sind „Musiker mit einem gemeinsamen Herzschlag“. Die hochkarätigen, routinierten Blueser aus Freising garantieren mit ihrer spieltechnischen Brillanz und hörbaren Spielfreude für eine facettenreiche Musikmischung – und das seit über 20 Jahren.

„Der Soundtrack der uns durch vieleStationen unseres Lebens begleitet hat und auch immer noch begleitet“.

Wer also eine wohldosierte, fulminante Musikmelange aus aufmüpfigem Blues, Rock und Pop, mit Songs von Pink Floyd, John Lee Hooker und Blues-Legende Robert Johnson im frischen und eigenen Gewand der Band um Frontmann Helge Köckert, zu schätzen weiß, der ist bei der Pawnshop Bluesband genau richtig.

Mit besonderer Unterstützung der Stadt Freising

 

Angela Aux ist seit Jahren auf einer Mission zwischen Pop und Untergrund, Anti-Folk und Experimental-Pop unterwegs: als notorischer Songwriter und Spinner, Mastermind bei Aloa Input, Filmmusiker und Schreibmaschinen-Performancer. Von zeitgenössisch bis eklektizistisch, von heiter über melancholisch bis skurril. Seine Live-Shows waren lange Geheimtipps, ob solo oder mit Band, wunderschöne Chorgesänge zu kaputter Hobo-Lyrik bei wechselnden Referenzen von Beck über Velvet Underground, Mac DeMarco, den Beatles und Justin Vernon. Viele Jahre war er in Kleid und Perücke unterwegs, seit neustem performt er als Alien verkleidet.

Seit 2011 veröffentlicht Angela Aux inzwischen fünf Alben, die sich zu Kritiker-Lieblingen mauserten und spätestens mit dem 2019er Werk „In Love with the Demons“ wurden die gezogenen Kreise größer und größer. Die verspielten Folk-Songs sammeln inzwischen Millionen von Streams, rotieren in weltweiten Playlisten, laufen im Radio zwischen Feuilleton, Indie und Mainstream und untermalen Netflix-Serien („Biohackers“) und Kinofilme („Mein Sohn“). Sein neuestes Album „Instinctive Travels on the Paths of Space and Time“ ist Teil einer Trilogie, für die der studierte Politologe eine Sci-Fi-Novel schrieb und ein Theaterstück inszenierte:

Die Zukunft der Zivilisation in hybriden Folksongs zwischen Neil Young und J Dilla.

 

Mit ihrem Debüt-Album kommt die Leipziger Sängerin und Songschreiberin Blush Always genau zur richtigen Zeit. Das im September 2023 erscheinende „You Deserve Romance“ ist ein Self-Empowerment-Manifest mit krachenden Indie-Rock-Gitarren und unwiderstehlichen Melodien von bestechender Dringlichkeit. In Anbetracht der spielerischen Leichtigkeit, mit der Blush Always ihre Songs singt, spielt, performt, ja: bewohnt, will man nicht einen Moment lang glauben, dass diese Frau das alles erst seit knapp zwei Jahren macht: Gitarre spielen, dazu singen, mit einer Band auftreten. Auf ähnliche Weise wie Snail Mail, Soccer Mommy oder Beabadoobee hat Blush Always mit großer Pop-Sensibilität die Essenz aus der punkinspirierten Indie-Gitarrenmusik der vergangenen 40 Jahre destilliert.

Die solchermaßen gewonnenen Erkenntnisse verhandelt sie gänzlich neu – für ihre Zeit, aus der Perspektive ihrer Generation. Und dennoch stimmt es: Blush Always spielt zwar seit ihrem vierten Lebensjahr Klavier, steht als Songschreiberin, Sängerin und Gitarristin aber noch ganz am Anfang ihres Weges. Im Rücken hat sie bislang lediglich eine Handvoll Konzerte und ihre im Frühjahr
2022 erschienene “Postpone EP”, die sie gemeinsam mit der Indie-Rockband Leoniden arrangiert und produziert hat. Deren Gitarrist Lennart Eicke hatte Blush Always auf einem
ihrer frühen Kieler Konzerte gewissermaßen entdeckt.

 

Die Sauna: Eine Band aus Schliersee – diesem so malerischen bayerischen Oberland, in dem man, wenn man dort aufwächst entweder eh mit der Welt einverstanden sein oder sich aber so richtig konstant dagegenstemmen muss. Doch so bescheuert der Bandname war, so überholt das Konzept der Jungs-Indie-Rockband wirkte, irgendwie schaffte es das Sextett, das sich 2016 gründete ins Herz von Indie-Deutschland zu spielen. Passend dazu erschien 2019 das Album „So schön wie jetzt war es noch nie“ auf Buback.

Ach, welch grausamer Zynismus. Denn schöner als 2019 wird’s auch nicht mehr werden. Die Gewissheiten, mit denen diese Generation aufgewachsen ist, brechen weg und die Welt ist eine andere.

Also auf in die Gegenwart.

Foto: Anil Coskun

 

Klang ihre erste EP „Piccolo Family“ noch wie ein Schrei der Ermächtigung, so haben Bipolar Feminin sich seither durch ihre mitreißenden Live-Gigs eine leidenschaftliche Anhänger:innenschaft erspielt.

„Durch die veränderte Reichweite ist es für uns wichtiger geworden, uns intensiver mit der Musik und dem Texten auseinanderzusetzen. Die Arbeit ist bewusster und reflektierter geworden. Ein immer fortlaufender Prozess.“

Um dabei nicht im eigenen Saft zu braten, haben sich Frontfrau Leni Ulrich, Jakob Brejcha (Gitarre), Samuel Reisenbichler (Schlagzeug) und Max Ulrich (Bass) mit Produzent FAZO666FAZO zusammengetan. Ihre neue LP „Ein fragiles System“ enthält zehn hochgradig mitsingbare Konfrontationen mit der Bipolarität von Wut und Liebe. Der Sound von Bipolar Feminin ist disziplinierter  geworden, aber bloß weil sie eingängige Pop-Songs schreiben, fühlen sie sich noch lange nicht höflichen Umgangsformen verpflichtet:

„Jetzt kannst du auf alles scheißen.“

Text: Robert Rotifer
Foto: @ApolloniaTheresaBitzan

 

— Raketenumschau spielt im Freisinger Bank Zelt am 10. Mai um 21 Uhr als Ersatz für Friends of Gas —

„Herzlich Willkommen zur Raketenumschau. Die Show in Stereo und Farbe!
Die Farben sind orange, rot und Leder. Jacken.
Die Temperatur: Heiß.
Die Stimmung: Extase.
Die Noten sind L, Q, P und J. Und eine 1-.
Kleidergröße: Perfekt.
Käsesorte: Alternative Rockfort.
Frisuren: Ausreichend.
Die Gitarren haben mindestens Sound, die Drums eine unglaubliche Anzahl von Takten.
9 von 10 Astronaut:innen empfehlen das.
Mach die Tabs zu, log dich aus und erzwinge das Runterfahren.“

Raketenumschau ist eine deutsche Indie-Rock-Band aus München, die seit 2019 aktiv ist. 2022 erschien ihre Debüt-EP „Morgen sind wir alle produktiv“.