Maxi Pongratz & Theresa Loibl

Geübt, geordnet, wahrscheinlich inszeniert gingen die Beatles im Sommer 1969 über den Zebra Streifen der Abbey Road – 55 Jahre später sind es Brezn und Semmeln, die die vier Oberammergauer Bergschafe über die Kreuzung locken. Die Beatles gingen nach rechts, die Schafe gehen nach links. Wo sie sich treffen?

Natürlich auf dem neuen Album und bei der Live-Tour vom Sänger der bayrischen Kultband Kofelgschroa Maxi Pongratz. „I mecht an Landla hean“ schiebt sich zwischen Solo-Album zwei und drei wie ein Zwischenspiel. Der Titel ist ein Bezug auf ein Zitat des urbayrischen Künstler-Übervaters Karl Valentin, dessen Einflüsse auf Pongratz Bühnenpersona sich nicht leugnen lassen. Es ist ein Innehalten und Besinnen auf die Ursprünge, eine Liebeserklärung an die Volksmusik.
Schon viel zulange versucht der Heimatsound, Volksmusik wieder ‚cooler‘ zu machen. Sie muss aber nicht ‚cool‘ gemacht werden. Sie ist das, was sie ist: Folk. Was sie nicht braucht – Heimat. Sie kann überall zu Hause sein. In den Melodien von David Bowie und Tom Waits, zwischen den Zeilen von Wir sind Helden, selbst im Dance-Schlager eines Gigi d’Agostino (bei Maxi Pongratz mit Hackbrett-Intro). Maxi Pongratz, der mit Kofelgschroa schon beim ersten Uferlos 2009 und 2014 dabei war, hat in seinem Repertoire gekramt und erste Kompositionen („Eiseckla“), übermitteltes Liedgut („Ich und der Mond“, „Landlerrunde“) und seine All-Time-Favorit-Coversongs für sein Solo-Programm zusammengetragen.

Mit dabei hat er die Musikerin Theresa Loibl und es passiert das, was meistens passiert, wenn sich Musikanten spontan an einem (Wirtshaus-)Tisch zusammenfinden – jede:r bringt etwas mit und am Ende wird getanzt.