Young Fast Running Man
„Off To The Moon“ heißt die neue und dritte Scheibe des Künstlers Young Fast Running Man, hinter dem der Landshuter Musiker Fabian Hertrich mit seiner Begleitband steckt. Wie bereits der Titel verrät, spielt die Symbolik des Mondes eine wesentliche Rolle, welche sich im Songwriting, in den Arrangements aber auch in den Texten widerspiegelt. Analog zum Mond präsentiert auch das Album verschiedene Gesichter, was sich vor allem in der Vielseitigkeit der Stilrichtungen, Klänge, Instrumente und in den dadurch erzeugten Stimmungen zeigt. Bereits die zwei Vorgängeralben verdeutlichen, dass sich Fabians Songs zwar weitgehend im traditionellen, zeitlosen Folk und Blues(- Rock) bewegen, jedoch nicht eindeutig einem klassischen Genre zugeordnet werden können. Auch bei seinen neuen Liedern sind wieder Folk- und Rock Einflüsse der 60er Jahre zu vernehmen, allerdings finden sich diesmal ebenso Elemente von 90er und 00er Jahre Bands wie Oasis oder Kasabian wieder, die den Songwriter in seiner Jugend begleiteten. So hat sich der Sound vom klassischen Country-Blues auf dem Debütalbum hin zum Indie-angehauchten Folkrock entwickelt. Was am Ende jedoch stets als roter Faden und treuer Wegbegleiter bleibt, ist die Akustik Gitarre und der Blues.
Binnen einer Woche wurden die zehn Songs abermals live im Slash Zero Records Studio in Abensberg aufgenommen. Versierte Arrangements mit Einsatz von Streichern, Bläsern, Rhodes oder Hammondorgel verleihen den Stücken einen einzigartigen Charakter und erzeugen ein rundes Gesamtbild. Eingängige Gitarrenriffs in bester Stoner- oder Psychedelic-Manier mischen sich mit sphärischen Backup Vocals, Mellotronstreichern, sowie Slidegitarren und lassen dennoch genügend Platz für Fabians Gesang. Mit seiner erdigen Bariton Stimme erzählt er poetisch von Glück, Sehnsüchten, emotionaler Wahrhaftigkeit, Ästhetik der Natur in seiner Einfachheit und beschreibt impressionistisch Erlebnisse aus seiner Kindheit und Jugend. Durch das Spiel mit Metaphern wird dem Zuhörer die Möglichkeit geboten, selbst zu interpretieren und subjektive Gefühle zu generieren. Drei dem Horizont entgegengaloppierende Wildpferde schmücken zudem das blutmondrote Albumcover und bieten auch dem Auge Raum für Fantasie. Rastlos, ungezähmt und leidenschaftlich scheinen sie die Grenzen zwischen Traum und Wirklichkeit hinter sich zu lassen, um allmählich Richtung Himmel in die Unendlichkeit zu verschwinden. So heißt es im Titeltrack: „While we drifted off to the moon”.